Wie stellt man eine Blume mit der Leporellotechnik her?


Ich habe zwei Möglichkeiten solche Blumen herzustellen, die ich dir beide vorstellen möchte.

Die eine Möglichkeit ist ein wenig kostspieliger und lohnt sich nur, wenn man sowieso schon im Besitz einer Stanz- und Prägemaschine ist. Es sind mehrere Schablonen für die Fertigung solcher Blumen auf dem Markt.
 
Wer also eine Stanzmaschine hat und sich solche Schablonen besorgt, der hat im Nu einige Streifen gestanzt. 
Ich gehe an dieser Stelle einfach mal davon aus, das jemand, der so eine Maschine besitzt, auch weiß wie man damit stanzt. Somit spare ich weitere Erklärungen aus.

Sollten jetzt trotzdem Fragen auftreten, dann immer raus damit…
 
So sehen dann die gestanzten Streifen aus. Da sie vorgeprägt sind, kann man gleich mit dem Falten loslegen. Um am Ende eine Blume machen zu können benötigt man, je nach benutzter Schablone und Größe der Blume die dabei herauskommen soll, 3 -5 dieser Streifen.




 
Alle Stanzmaschinenbesitzer dürfen jetzt ein Stück runterscrollen. Allen anderen zeige ich jetzt, wie man solche Streifen ohne Maschine herstellt.



Dafür wird folgendes gebraucht:
  • Bleistift
  • Geodreieck
  • Schere
  • Falzbeil
  • Und natürlich das Papier, was du verwenden möchtest.



Die Motivstanzer brauchen wir erst ganz zum Schluss.

 
Für eine Blume brauchst du einen ca. 30 cm langen Streifen. Wenn dein Papier im DinA 4 Format ist, kannst du einfach einen Streifen von der langen Seite abschneiden.

Da mein Papier ein 15 mal 15 cm Faltblatt ist, benötige ich logischerweise 2 Streifen.


Die Streifen können zwischen einem und 3 cm breit sein. Je nachdem wie groß die fertige Blume werden soll. Bei 3 cm wird die Blume 6 cm groß, also immer genau das doppelte. Falls deine Blume größer werden soll, müsstest du den Streifen verlängern.

In meinem Fall werden die Streifen 2 cm breit. Ich lege also die 2 cm Markierung des Geodreiecks genau auf den unteren Rand des Papiers und ziehe mit dem Bleistift einen Strich. Das mache ich auf der Rückseite des Papiers, damit man am Ende keine Bleistiftreste mehr sieht.



Wie gesagt ich brauche 2 Streifen und mache das somit zweimal. Dann schneide ich auf der gezeichneten Linie entlang.


 
Jetzt nimmst du das Falzbeil und das Geodreieck. Alle 5mm soll nämlich ein Knick entstehen und dafür legst du das Geodreieck mit der 5mm Markierung genau auf den unteren Rand deines Streifens und ziehst mit dem Falzbeil einen Strich. Anschließend legst du das Geodreieck mit der 5mm Markierung auf die eben entstandene Falz und ziehst so 5mm weiter einen Strich. Das wiederholst du bis der Streifen zu Ende ist. Es kommt vor das ein Stück vom Streifen übrig ist oder das du später feststellst, das ein Knick zuviel
entstanden ist. Das ist nicht schlimm. Was zuviel ist schneidest du einfach ab. Wenn du Schwierigkeiten hast das Geodreieck genau anzulegen weil du die Falz nich richtig erkennen kannst, ist es vielleicht hilfreich zuerst mit dem Bleistift alle 5mm einen Strich zu ziehen und anschließend zu falzen. 

So nun dürfen auch die Stanzmaschinenbesitzer wieder einsteigen...

Jetzt kann es mit dem Falten losgehen. Die erste Falz wird nach unten geknickt und glattgezogen. Die zweite Falz wird nach oben geknickt, die dritte wieder nach unten. Immer im Wechsel bis du zum Ende des Streifens kommst.





Wenn ich, wie in diesem Fall für eine Blume mehrere Streifen brauche, knicke ich erst alle und klebe sie anschließend zusammen.

Das gilt sowohl für handgefertigte Streifen als auch für die mit einer Maschine hergestellten.


Nun ist es besser man lässt das Ganze ein kleines bißchen trocknen. In dieser Zeit kannst du dich schon mal um die Kreise für die Blumenmitte kümmern.
Hierfür habe ich Motivstanzer in verschiedenen Grössen. Falls du keine Motivstanzer besitzt eignen sich Geldmünzen hevorragend als Schablonen. Einfach mit dem Bleistift drum herum malen und ausschneiden. Für jede Blume brauchst du zwei Kreise. Einen für vorne und einen für hinten.
Jetzt müssen die beiden Enden des geknickten Streifen so aufeinander geklebt werden, das ein Kranz entsteht. Das Ganze sieht dann so aus:


Nun wird es ein wenig knifflig. Der Kranz muss nämlich wie auf den Bildern zusammengedrückt und anschließend auseinandergezogen auf einen Kreis geklebt werden.


Wenn du den Kranz so hältst wie auf den Bildern, dann ziehst du den unteren Rand ein Stück nach oben und schiebst deinen Zeigefinger in das so entstandene Loch. Dein Daumen muss dabei weiterhin am oberen Rand bleiben.
Der Kranz sollte sich nun auseinander fächern bis du die Mitte einer Blume zwischen Daumen und Zeigefinger hältst.
 
Am besten probierst du das Zusammendrücken und auseinanderziehen aus, bevor du den Kleber auf den Kreis streichst. Damit du ein Gefühl dafür bekommst. Sonst ist der Kleber trocken bevor der Kranz soweit ist. Jedenfalls war das bei mir schon einige Male so. Wenn ich ehrlich bin musste ich diesen Schritt eine Weile üben… also bitte nicht verzweifeln!

 
Also hast du es ausprobiert? Dann machst du jetzt Kleber auf einen der beiden Kreise, drückst den Kranz zusammen, fächerst ihn auseinander, zupfst ihn eventuell noch zurecht und klebst ihn auf den Kreis. Drück deine Blume ordentlich an und halt sie eine Weile fest, um sicher zu sein, das sie hält. Die Blume versucht sonst nämlich in ihre ursprüngliche Kranzform zurück zu finden. Das wäre an dieser Stelle echt ärgerlich. Ich habe da Erfahrung.



Nun klebst du den zweiten Kreis oben auf die Mitte deiner Blume, drückst ihn an...
und hältst ihn eine Zeit lang fest.
Herzlichen Glückwunsch! Deine Leporelloblume ist fertig :)

Ich wünsche dir viel Spaß beim Basteln!!!

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